Es gibt zwar die schöne Sage, dass reisende Studenten im 19. Jahrhundert den Namen „Zum Luftschiff“ prägten – ein Windhauch war unter das Tafeltuch gefahren und sie hatten ausgerufen: „Das … Luftschiff mag der Teufel holen“ – doch schon im 18. Jahrhundert wurde der Name erwähnt.
Die Postkarte (gelaufen 1900) mit dem Stich des Gasthofes zeigt viele Reisende, die teilweise hier rasten. Damals muss man wohl auf dem Hügelgrab den Freisitz gehabt haben. Man hatte von dort einen schönen Blick in die umliegende Landschaft. Zwar stimmen die Maße nicht ganz, aber die Detailtreue ist bemerkenswert.
Wahrscheinlich wird der Gasthof erst nach dem Dorfbrand von 1731 erbaut. Das Gehöft der Familie Walther (Schmiede) wird dabei zerstört. Es ist anzunehmen, dass daraufhin Sebastian Walther an der
späteren Gasthofstelle - etwas weiter entfernt zum Dort - seine Huf- und Waffenschmiede neu errichtete.
Nach seinem Tod 1747 wird sein Sohn Andreas Walther erstmals als Gastwirt und 1756 dann als „Wirth auf dem Luftschiff“ genannt. Später ab 1771 hieß der Gasthof kurzzeitig „Zum Weißen Reiter“, was
sagenhaft auf den Besuch Friedrich des Großen nach der Schlacht bei Roßbach am 5. November 1757 zurückzuführen sein soll. Die Umbenennung des Gasthofes ging wohl mit der Übergabe des Hofes von
Andreas Walther an seinen Sohn Friedrich Andreas einher. Zeitweise werden beide Namen genutzt, bis sich im 19. Jahrhundert dann wieder der Name „Zum Luftschiff“ durchsetzt. Auf der Hausmarke von 1800
ist ebenso ein (Luft)schiff dargestellt.
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